Framus Stratocaster (Duroplast), 1974

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Instrument: 1974 steckten Framus und praktisch alle anderen deutschen Hersteller bereits in... mehr
Framus Stratocaster (Duroplast), 1974

Instrument:
1974 steckten Framus und praktisch alle anderen deutschen Hersteller bereits in massiven, finanziellen Schwierigkeiten. Bei Framus war der Konkurs absehbar. In dieser Zeit wurden zum einen verstärkt Kopien der erfolgreichsten US-Modelle angeboten und zum zweiten verzweifelte Anstrengungen unternommen, die viel zu teuren Produktionskosten zu drücken. So experimentierte man auch mit neuen Materialien und stattete z.B. einige dieser Stratocaster-Gitarren mit einem Duroplast-Korpus aus! Das Modell fand nie den Weg in einen Katalog und hat weder einen eigenen Namen noch eine Modellnummer. Neben diesem wurden nur ein paar wenige Modelle der futuristischen Framus Memphis mit dem schwarzen Duroplast-Korpus aus polymerem Kunststoff ausgestattet. Geholfen hat es nicht mehr, die große Zeit der deutschen Marken war vorbei, das Image im Eimer, zu lange hatte man die japanische Konkurrenz belächelt und aktuelle Produktentwicklungen verschlafen. Wer das Geld hatte, kaufte die teuren US-Originale, wer sparen musste, fand bei japanischen Herstellern wie Ibanez, Aria oder Tokai billige und gute Alternativen. Unsere Gitarre hat die Stanze 74E, stammt also aus dem Mai 1974.

Material:
Die Gitarre hat einen schwarz lackierten Duroplastkorpus. Das Material ist federleicht, hart, gut zu verarbeiten und beständig. Die Oberfläche leicht strukturiert, entfernt ähnlich einer Vinylgitarre, aber genau so unempfindlich. Der Hals besteht inkl. Kopfplatte durchgehend aus einem massiven Stück Ahorn, hat einen Einstellstab und ein Griffbrett aus ostindischem Palisander. Dieses trägt Punkteinlagen aus Perloid in fünf Bünden sowie seitliche Markierungen. Die massive Hardware ist vernickelt, das Schlagbrett einteilig aus weißem Kunststoff, Regler und Pickupabdeckungen aus schwarzem Kunststoff. Voll kompensierbare Rollenbrücke und offene Mechaniken.

Elektrik:
Basis sind zwei von Shadow gebaute Single Coil Pickups. Die Schaltung ist Standard mit einem Drei-Weg-Schalter für die Pickupwahl, Master-Volumen und Master Tonregler. Der Anschluss erfolgt über eine aktuelle Standard-Klinkenbuchse.

Geschichte:
Unbekannt. Wir bekamen die Gitarre von einem privaten Zwischenhändler angeboten und übernahmen sie gerne. Der makellose Zustand deutet darauf hin, dass sie nicht viel benutzt wurde und ein ruhiges Leben in einer Hülle verbracht hat.

Restaurierungsarbeiten:
Wir haben die Gitarre komplett gereinigt, alle Oberflächen poliert, das Griffbrett leicht geschliffen und neu geölt sowie die Bundstäbchen poliert. Auch die Mechaniken bekamen eine kleine Dosis frisches Öl ab. Abschließend bekam die Framus noch einen neuen Satz 10er Pyramid Pure Nickel Roundwounds und eine Grundeinstellung spendiert.

Aktueller Zustand:
Auch die teils phantastischen Nachbauten der US-Verkaufsschlager retteten die deutschen Hersteller nicht mehr. Diese Modelle waren damals nicht besonders beliebt, gleichzeitig recht teuer und daher kaum verkäuflich. In den Folgejahren verschwanden dann die meisten, denn eine Framus Stratocaster war nichts, was man gut behandelte oder erhielt. Wir erinnern uns an die damals meist mitleidigen Blicke, die man mit solch einer deutschen Kopie erntete. Dazu der Kunststoffkorpus – so etwas wollte niemand haben. Entsprechend wenige haben in gutem Zustand überlebt. Dabei ist unsere Strat eine gute Gitarre, qualitativ, klanglich und vom Handling her einwandfrei. Der Klang erinnert eher an die Sechziger oder Chicken Picking und liefert reichlich Twang. Sie ist dabei ein toller Player mit einfachem Handling dank kerzengeradem Hals und niedriger Saitenlage. Die gesamte Elektrik funktioniert natürlich ebenfalls perfekt. Spielpuren gibt es praktisch keine, sowohl die völlig unempfindliche Korpus-Oberfläche als auch das weiße Schlagbrett zeigen nicht mal Plektrumspuren. Strats gibt es hunderttausende, aber ein so seltenes Sammlerstück in diesem Zustand findet man nur einmal im Leben. Und wer länger auf der Bühne steht, dürfte sich an diesem Leichtgewicht viel Freude haben, denn 2,3-Kilogramm-Strats gibt es eigentlich gar nicht.

Maße:
Länge über alles 97 cm; Länge Korpus 46 cm; Unterbug 32 cm, Taille 23 cm, Oberbug 28 cm; Zargenhöhe 4,5 cm; Mensur 62,5 cm (Nullbund bis Steg); Breite Griffbrett am Nullbund 4 cm, am 12. Bund 5 cm; Gewicht 2.340 g; Saitenabstand 12. Bund 1-2 mm (verstellbar).

Kauf und Zahlung:
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