Framus 5/59 Sorella, 1959, Schaller-Pickupplatte

Instrument:
Die Sorella aus dem mittleren Preissegment von Framus war einer der größten Erfolge und blieb von 1957 bis zum Konkurs 1975 im Programm. Es gab sie in allen Farben von schwarz über braun schattiert und natur bis hin zu den seltenen Showlackierungen in rot-gold, weiß-gold und schwarz-gold. Unsere hat die damals sicher beliebteste Farbe Black Rose. Das Modell bekam als eines der ersten von Framus schon 1958 einen Halseinstellstab. Der Schaller-Tonabnehmerträger mit Framus-Gravur war ein beliebtes Zubehör, damals als „Mischpult“ angeboten. Unsere Gitarre wurde ebenfalls nachträglich damit ausgestattet. Der gerade noch erkennbare Stempel zeigt eine 59 I, damit stammt die Sorella aus dem September 1959.

Material:
Der Korpus ist komplett aus Ahorn gefertigt, genauso wie der einteilige, massive Hals. Dieser hat ein schönes Palisander-Griffbrett mit Rechteckeinlagen aus Perloid in vier Bünden sowie seitlichen Markierungspunkten. Die beliebte Black Rose-Lackierung ist perfekt ausgeführt. Der massive Saitenhalter trägt eine Sorella-Gravur, alle Teile sind alte Bekannte aus dem Framus-Sortiment.

Elektrik:
Die von Schaller gefertigte und vernickelte Tonabnehmerplatte hat den von Framus unzählige Male verwendeten Single Coil. Die Klangwahl erfolgt über einen Drehschalter und bietet vier Varianten, dazu einen Volumenregler. Die Standard-Klinkenbuchse sitzt gut zugänglich an der Seite. Diese Einheiten gab es in vielfältigen Ausstattungsvarianten und neben Framus auch mit Schaller- und Hopf-Gravuren. Es waren damals teure und exklusive Zubehörteile, die sich nicht viele Gitarristen leisten konnten.

Geschichte:
Unbekannt. Diese Gitarre hat ihr Leben sicher gut behütet im Wohnzimmer verbracht, der phantastische Zustand beweist, dass sie nicht viel erlebt haben kann. Da man noch die alten Schraublöcher des originalen Schlagbretts sieht, ist davon auszugehen, dass die Tonabnehmerplatte auf Wunsch des Besitzers nachträglich montiert wurde, vielleicht auch gleich vom Musikgeschäft. Wir haben die schöne Sorella seit Jahren im Lager stehen und wissen nicht mehr, wo sie herkam.

Restaurierungsarbeiten:
Es musste eigentlich nur eine komplette Reinigung durchgeführt werden. Der Korpus wurde ausgeblasen, alle Lackflächen aufwändig ballenpoliert. Das Griffbrett haben wir abgezogen, geschliffen und geölt, die Bundstäbchen poliert. Ein paar rostige Schraubenköpfchen sind nun frisch abgedreht, alle Hardwareteile poliert, die Mechaniken gereinigt und neu geölt. Natürlich bekam die Gitarre einen neuen Satz 11er Roundwound Saiten in Phosphor Bronze von Pyramid und ein vollständiges Setup.

Aktueller Zustand:
Sie ist einfach schön! Herrliche Optik, die schlanke frühe Kopfplattenform, ein Traum in rot-schwarz-nickel. 100% original verströmt sie viel Zeitgeist und erstaunt mit ihrem perfekten Zustand. Ein Eye-Catcher für Band und Bühne. Alles funktioniert und ist zu 100% intakt, alle Leimstellen sind bombenfest, Griffbrett und Bundstäbchen neuwertig. Einige winzige, oberflächliche Dellen, praktisch keine Lackrisse, nur die empfindliche Nickeloberfläche des Schlagbretts zeigt einige wenige Spielspuren. Die Bespielbarkeit ist dank des modernen, schlanken Halsprofils und des neuwertigen Griffbretts sehr einfach, man fühlt sich sofort zuhause auf der Framus. Der Klang ist unverstärkt weich und warm, dabei gut differenziert und durchsetzungsfähig. Am Verstärker geht die Post ab, von softem Jazz bis zu knackigem Rockabilly geht eigentlich alles. Allerdings ist die Bandbreite der Sounds durch den Vierwegschalter limitiert, uns hat eigentlich nur die Stellung T+B+ voll überzeugt, also volle Anhebung von Bässen und Höhen. Diese damals „Trickschalter“ genannten Einheiten muss man mit den Verstärkermöglichkeiten einfach etwas unterstützen. Aber der Grundklang ist super. Eine Gitarre für die Sammlung und als Wertanlage, ein Stück Framus-Erfolgsgeschichte, aber vor allem auch ein toller Player, perfekt für unterschiedliche Stilrichtungen und absoluter Hingucker.

Maße:
Länge über alles 106 cm; Länge Korpus 54 cm; Unterbug 42 cm, Taille 26 cm, Oberbug 30 cm; Zargenhöhe 8,5 cm; Mensur 62,5 cm (Nullbund bis Steg); Breite Griffbrett am Nullbund 4,1 cm, am 12. Bund 5,1 cm; Gewicht 2.620 g; Saitenabstand 12. Bund 2-3 mm.

Kauf und Zahlung:
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