Framus 06101 Texan 12, 1974
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- Artikel-Nr.: 581
Instrument:
Die Framus Texan war in den sechziger und bis in die frühen siebziger Jahre DIE deutsche Westerngitarre und eine Designikone. 6- und 12-saitige Modelle verkauften sich zu tausenden, zumeist in der „braun schattiert“ genannten Lackierung, Naturmodelle sind schon recht selten. Unsere Gitarre trägt den Stempel 74C, stammt also aus dem März 1974. Die Ausstattung mit Tonabnehmer erfolgte später.
Material:
Schöne Fichtendecke, bookmatched verarbeitet. Seiten und Boden aus braun gebeiztem Ahorn, der Boden gewölbt (Archback). Hals aus dem unzerstörbaren, tausendfach bewährten und sehr aufwändig produzierten Buche-Schichtholz. Griffbrett aus schönem, ostindischen Palisander, der Hals mit Perloid-Punkteinlagen. Schwarzes Schlagbrett und Saitenhalter aus Celluloid, offene Mechaniken.
Geschichte:
Unbekannt. Die Gitarre war Teil einer zwischen 2005 und 2010 zusammen getragenen Sammlung von Framus Westerngitarren. Aus Platzgründen wurde sie Anfang 2021 abgegeben. Irgendein Vorbesitzer elektrifizierte sie mit Schalllochtonabnehmer, Standard-Klinkenbuchse und Volumen- und Tonregler auf der Decke. Normalerweise mögen wir so etwas nicht, aber die Verarbeitung ist gut, die Bohrungen sind nun schon einmal vorhanden und der wirklich schöne verstärkte Klang veranlassten uns, es so zu lassen.
Restaurierungsarbeiten:
Die Gitarre wurde vollständig gereinigt, der Korpus ausgeblasen und alle Lackflächen aufwändig poliert. Griffbrett und Bundstäbchen wurden abgerichtet, die Bundstäbchen poliert, das Griffbrett geölt. Die Mechaniken wurden zerlegt, gereinigt, poliert und neu geölt, die rostigen Hülsen durch New-Old-Stock-Teile aus unserem Bestand ersetzt. Das verzogene Schlagbrett haben wir gerichtet und wieder ordentlich montiert. Zwei unpassende Stratocaster-Regler ersetzten wir durch authentische, alte deutsche Schaller-Reglerknöpfe. Abschließend wurden noch neue 10“-Bronzesaiten von Pyramid montiert und eine Grundeinstellung durchgeführt.
Aktueller Zustand:
Vor allem anderen besticht der Klang dieser Texan. Akustisch ist sie sehr laut, mit vollen und massiven Bässen, kombiniert mit silbrigen 12-String-Höhen und viel Holz und Wärme – das findet man nicht bei allen Texans. Wir schätzen, dass nur zwei von zehn diesen Klang haben. Am Verstärker entfaltet sich glockenheller Klang mit unglaublicher Bandbreite – Barclay James Harvest und Pink Floyd lassen grüßen. Die Gitarre wurde sicher viel gespielt, aber immer gut behandelt und vermutlich eher im Wohnzimmer benutzt, als in Proberäumen oder an Lagerfeuern. Dabei ist die Bespielbarkeit sehr einfach für eine zwölfsaitige Gitarre, der niedrigen Saitenlage sei Dank. Gravierende Schäden gibt es keine, alles ist stabil und fest. Am Korpus gibt es drei, vier kleine Macken und einige winzige Kratzerechen vom Spielen, praktisch nichts für eine fast 50 Jahre alte Gitarre. Die Optik ist modern, aber trotzdem immer noch Sixties, mit dem schönen Moustache-Saitenhalter, seinen Western-Beschlägen und dem Batwing-Schlagbrett. Diese Texan ist kein makelloses Sammlerstück, aber ein wunderbarer Player in Topzustand, mit großem Klang und viel zu schade, nicht weiterhin gespielt zu werden.
Maße:
Länge über alles 109 cm; Länge Korpus 50,5 cm; Unterbug 40 cm; Taille 27,5 cm; Oberbug 29,5 cm; Zargenhöhe 9,5 cm; Mensur 63 cm (Nullbund bis Steg); Breite Griffbrett am Nullbund 4,8 cm, am 12. Bund 5,8 cm; Gewicht 2.530 g; Saitenabstand 12. Bund 2 mm.