Fasan Holiday Gitarren-Bass, 1962
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- Artikel-Nr.: 673
Instrument:
Dieses äußerst ungewöhnliche Instrument ist ein Bass mit kurzer 64-cm-Gitarrenmensur und eingeleimtem Hals. Er entspricht in weiten Teilen den bekannten Hollywood-Bässen des Herstellers, scheint aber in der Ausstattung ein Einzelstück zu sein. Vielleicht eine Anfertigung auf Kundenwunsch… Der kurzzeitigen Mode Anfang der sechziger Jahre folgend hat er einen originalen Kunststoffüberzug in glänzendem, glitzerndem und sehr edel gemachtem Perlmutt-Imitat. Nur die Firma Jakob Winter in Nauheim, von Haus aus Instrumentenkoffer-Hersteller, konnte in einem Vakuumverfahren Solid-Body-Gitarren mit Kunstleder beziehen und machte dies hauptsächlich für Höfner und Klira. Aber Jakob Winter war ein Cousin von Franz Sandner und so kam Fasan in den verwandtschaftlichen Genuss, kunststoff- und vinylbezogene Korpusse auch als Einzelanfertigung oder in Kleinserie geliefert zu bekommen.
Material:
Der Korpus ist aus leichtem Erlenholz gefertigt, der schwarz lackierte Hals besteht aus Ahorn. Er hat eine nicht verstellbare Metallstab-Verstärkung. Das Palisander-Griffbrett hat rechteckige Perloid-Einlagen in vier Bünden. Trotz ihrer unsymmetrischen Form hat die Kopfplatte an jeder Seite zwei offene Schaller-Einzelmechaniken mit transparenten Celluloid-Griffen. Höhenverstellbare Brücke, vernickelte Hardware.
Elektrik:
Zwei Single-Coil-Tonabnehmer werden jeweils per Ein-Aus-Schalter gesteuert, dazu gibt es einen Master-Volumen- und einen Master-Tonregler. Einfach, praktisch und völlig ausreichend. Der Anschluss erfolgt über eine damals weit verbreitete DIN-Dreipol-Buchse – wir haben das aus Originalitätsgründen so gelassen und liefern ein passendes Kabel mit Dreipolstecker an einem und Standard-Klinke am anderen Ende mit.
Geschichte:
Über die Geschichte des Basses wissen wir nicht viel. Wir übernahmen ihn als Teil eines kleinen Konvoluts von Bässen/Gitarren. Er hing zusammen mit zwei weiteren Vinyl-Instrumenten, die wir mitnahmen (einem Klira-Bass und einer Klira-Gitarre) sowie diversen alten Schrott-Instrumenten (Geigen, Trompeten, Hackbrettern usw.) seit mindestens 25 Jahren als Wandschmuck über der Bühne in einer kleinen Veranstaltungshalle in einem Dorf in der Wetterau in Mittelhessen. Der Hallenbesitzer und Verkäufer sagte uns, dass sein Vater, der die Halle eingerichtet hat, das seinerzeit alles zu Dekozwecken auf Flohmärkten und von Bekannten billig erworben bzw. geschenkt bekommen hat. Die Halle wird nun aufgegeben bzw. als Lager umgebaut. Der Bass war völlig herunter gekommen, die Bundstäbchen abgespielt, das Griffbrett riefig, die Elektrik ohne Funktion, alle Mechaniken fehlten, der Sattel war gebrochen, das Schlagbrett war völlig verzögen, der Kunststoffüberzug teilweise gelöst und ein Teil des Kederbandes verschwunden. Aber keine Frage, dass wir so eine Rarität trotzdem retten mussten!
Restaurierungsarbeiten:
Zunächst haben wir den Bass komplett zerlegt, den Kunststoffüberzug wieder richtig verleimt und das fehlende Stück Keder durch ein altes Originalprofil ergänzt. Der Hals wurde revidiert, das Griffbrett abgezogen und begradigt, die abgespielten Bundstäbchen durch neue Jumbos ersetzt. Vier passende Mechaniken inkl. Hülsen aus unserem Kirschnek-Bestand aus den sechziger Jahren wurden montiert sowie ein neuer Sattel angefertigt. Die Elektrik haben wir komplett überarbeitet, einen defekten Tonabnehmer neu gewickelt und alles ordentlich neu verlötet. Das schwarze Schlagbrett ist begradigt und poliert. Pyramid in Bubenreuth fertigte uns einen passenden Satz Flatwound-Saiten mit roter Seidenanspinnung an, nach deren Montage komplettierte ein Setup die Arbeiten.
Aktueller Zustand:
So ein ungewöhnliches Instrument muss man lange suchen: Symmetrische Mechanikanordnung auf asymmetrischer Kopfplatte, kurze Gitarrenmensur, Kunststoffüberzug des Korpus – das gab es nie als Serie. Wir vermuten ein Showinstrument, welches als „Custom-Shop-Bass“ entstand. Nach der Restaurierung ist der Fasan wieder in Topzustand! Der Korpus glänzt und schillert, die Nickeloberflächen blinken, Griffbrett und Bundstäbchen sind neu bzw. neuwertig. Alles ist intakt, ohne Schäden und funktioniert so wie es soll. Abnutzung oder Spielspuren gibt es nur ein paar auf dem schwarzen Schlagbrett, alles andere hat die Zeit praktisch unbeschadet und ohne Spuren überstanden. Der Hollywood-Bass liefert herrliche Sounds, beide Pickups sind topfit, mit den Flatwounds geht das alles natürlich mehr in eine softe, jazzige Richtung, die dem Bass aber sehr gut steht. Dieses einmalige Sammlerstück ist bis heute ein Showinstrument, was auf jeder Bühne eine gute Figur macht, aber auch der unkomplizierte und unempfindliche Player für alle Tage. Und leichte zweieinhalb Kilogramm lassen sich auch längere Zeit ohne Rückenschmerzen tragen.
Maße:
Länge über alles 103 cm; Länge Korpus 48 cm; Unterbug 34 cm; Taille 23 cm; Oberbug 27 cm; Korpusdicke 3,5 cm; Mensur 64 cm (Nullbund bis Steg); Breite Griffbrett am Nullbund 4,2 cm, am 12. Bund 5,2 cm; Gewicht 2.500 g; Saitenabstand 12. Bund 2 mm (einstellbar).
Kauf und Zahlung:
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