Framus 5/010A Atlantik 12-string, 1966
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- Artikel-Nr.: MK43
Instrument:
In den Sechzigern waren sie mal sehr modern – die zwölfsaitigen E-Gitarren. Beatles, Hollies, Led Zeppelin uvm., alle spielten sie vor allem ihre 12string Gretschs und Rickenbackers. Auch Framus war damals voll im Trend, und das Modell Atlantik ist nach unserer Meinung eine der besten 12saitigen E-Gitarren, die je gebaut wurden. Die Atlantik-/Television/New Sound-Form ist vielleicht der schönste eigenständige Entwurf, den Framus gebaut hat, in der Softline-Version mit gerundeten Kanten und ohne Bindings ist sie ihrer Zeit um Jahre voraus. Gegenüber einer alten Gretsch Electromatic oder Rickenbacker 360 ist sie im Image vielleicht noch hintendran, aber qualitativ und den Sound betreffend mindestens ebenbürtig. Wir haben es getestet! Wichtiges Argument für viele Musiker sind natürlich die Kosten: Eine Framus Atlantik 12 ist nicht mehr billig, aber immer noch leicht um das fünf- bis achtfache günstiger als eines der US-Modelle aus dieser Zeit. Es sind echte, leichte Thinlines ohne Zentralblock und in der klassischen Sunburst-Lackierung. Damals sehr angesagt, sind 12-saitige E-Gitarren heute eher selten anzutreffen. Der Schallloch-Stempel ist nur noch in Photoshop zu erkennen, er lautet 66B, damit stammt die Gitarre aus dem Februar 1966.
Material:
Der Korpus der Atlantik ist komplett aus Ahorn gefertigt. Als Softline-Version sind die Korpuskanten abgerundet und haben keine Bindings, das ist sehr komfortabel zu spielen. Der Hals besteht aus dem aufwändig herzustellenden und unverwüstlichen Buche-Multischichtholz, er ist inkl. Kopfplatte aus einem Stück gefertigt. Das Griffbrett ist natürlich aus ostindischem Palisander, es hat Perloid-Punkteinlagen in sechs Bünden sowie seitliche Halsmarkierungen. Die schöne Hardware ist massiv und vernickelt, die offenen Mechaniken haben Metallgriffe. Die Brücke ist voll kompensierbar und hat eine auf Wunsch mit einem Handgriff abnehmbare Abdeckung.
Elektrik:
Hier haben wir tausendfach bewährten Framus-Standard: Zwei Schaller Single-Coil-Pickups, geschaltet über je einen Ein-Aus-Schalter und geregelt über jeweils einen eigenen Lautstärke- und Tonregler. Dazu noch ein Rhythmus-Solo-Umschalter und eine Bassabsenkung. Noch einfach genug, um intuitiv zu sein und perfekt für vielseitige Sounds.
Geschichte:
Unbekannt. Etwa seit 1980 stand sie ungespielt in einer großen Framus-Sammlung, wir übernahmen sie 2021 in recht traurigem Zustand. Der Korpus hatte sehr gelitten, Decke und Boden waren nicht mehr vollständig verleimt, die Kanten stark abgestoßen. Der Hals war völlig verkratzt, mit tiefen Spuren unsachgemäßer Kapodasternutzung, das obere Ende der Kopfplatte teils ausgebrochen mit tiefen Scharten. Der Saitenniederhalter fehlte. Die Elektrik war ein einziges Chaos, völlig verschaltet und verbastelt, überwiegend ohne Funktion.
Restaurierungsarbeiten:
Als erstes eine Grundreinigung inkl. Ausblasen des Korpus. Dieser wurde rundherum gründlich neu verleimt, anschließend die schwarzen Kanten neu lackiert. Den Hals mussten wir komplett abschleifen, seine Oberflächen waren nicht mehr zu retten. Er wurde anschließend nur klar lackiert, vorher ein neues Logo aufgebracht und einlackiert. Alle Lackflächen wurden dann aufwändig ballenpoliert. Den fehlenden Saitenniederhalter haben wir durch ein Framus-Originalteil aus den Sechzigern ersetzt. Griffbrett und Bundstäbchen waren noch einwandfrei, wir haben sie abgerichtet, das Griffbrett geölt und die Bundstäbchen poliert. Die Mechanikhülsen wurden poliert, die rostigen Schräubchen durch alte New-Old-Stock-Originale ersetzt. Die völlig vermurkste Elektrik haben wir ausgebaut und neu verlötet, ein paar defekte Kondensatoren ersetzt, alle Schalter und Regler gereinigt und entharzt, die Kontaktflächen entkorrodiert. Sowohl die Perloid-Schalterplatte als auch das schöne Schlagbrett wurden auf Hochglanz poliert. Abschließend bekam die Framus natürlich neue Saiten und ein Setup.
Aktueller Zustand:
Als erstes muss man hier den Klang nennen: Schon nach den ersten Akkorden hört man die alten Klassiker wie Wish you were here (Pink Floyd), Hymn (Barclay James Harvest) oder Stairway to heaven (Led Zeppelin). Das ist einmalig und bis heute mit keinem Effektgerät zu kopieren. Hier regiert üppige Klangfülle mit silbrigen, klaren Höhen, harmonisch ergänzt bis in die tiefsten Bässe, diese Klangbreite ist einfach herrlich. Der Lack glänzt mit großer Tiefe, er ist frei von nennenswerten Spielspuren und natürlich ohne Schäden, wie die ganze Gitarre. Hals, Griffbrett und Bundstäbchen sind neuwertig. Die Atlantik ist blitzsauber und geruchsfrei, bis hin zum kleinsten Schraubenköpfchen ist alles nahezu perfekt. Sie spielt sich leicht wie Butter, dank neuzeitlichem Halsprofil und sehr niedriger Saitenlage – nicht alltäglich bei einer zwölfsaitigen Gitarre. Nach 12-string Vintage-Gitarren muss man schon suchen, eine Framus in diesem Zustand dürfte es aber kein zweites Mal geben. Damit ist sie ein seltenes Sammlerstück mit Wertsteigerungspotenzial, aber auch ein herrlicher Player für die besonderen Sounds. Wer auf der Suche nach einer Sixties-12-string ist, sollte hier zugreifen, eine bessere wird nicht kommen.
Maße:
Länge über alles 107 cm; Länge Korpus 50 cm; Unterbug 38 cm; Taille 24 cm; Oberbug 32 cm; Zargenhöhe 5 cm; Mensur 63,5 cm (Nullbund bis Steg); Breite Griffbrett am Nullbund 4,3 cm, am 12. Bund 5,2 cm; Gewicht 2.750 g; Saitenabstand 12. Bund 2 mm (verstellbar).
Kauf und Zahlung:
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