Höfner 179 Jazzmaster, 1973

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Instrument: Als Anfang der siebziger Jahre praktisch alle deutschen Hersteller existenzielle... mehr
Höfner 179 Jazzmaster, 1973

Instrument:
Als Anfang der siebziger Jahre praktisch alle deutschen Hersteller existenzielle Probleme hatten, wurden verstärkt exakte Kopien der erfolgreichsten US-Modelle entwickelt und angeboten. Höfner hatte neben Stratocaster und  Telecaster auch eine Jazzmaster im Angebot, das Modell 179. Richtig geholfen hat es nicht mehr, die große Zeit der deutschen Marken war vorbei, das Image im Eimer, zu lange hatte man die japanische Konkurrenz belächelt und aktuelle Produktentwicklungen verschlafen. Wer das Geld hatte, kaufte die teuren Originale, wer sparen musste, fand bei japanischen Herstellern, allen voran Ibanez, billige und gute Alternativen. Kaum jemand wollte damals eine Höfner 179 – zu Unrecht! Denn diese Instrumente sind qualitativ auf höchstem Niveau und den Fender-Gitarren der frühen Siebziger deutlich überlegen. Unser Modell stammt von 1973.

Material:
Der laminierte Erlenkorpus hat Decke und Rücken aus jeweils einem durchgehenden Stück Ahornfurnier, natürlich schön geflammt, wie bei Höfner damals üblich. Darauf eine halbtransparente Dreifarb-Sunburst-Lackierung. Der gleich lackierte Hals besteht aus einem massiven Stück Ahorn, hat einen Einstellstab und trägt ein Griffbrett aus schön gemasertem, ostindischem Palisander. Es hat Perloid-Punkteinlagen und seitliche Markierungen in sieben Bünden. Die Kopfplatte in Fender-Form ist schwarz lackiert. Die Schaller-Einzelmechaniken sind gekapselt. Die Rollen-Brücke ist massiv, höhenverstellbar und voll kompensierbar.

Elektrik:
Die Jazzmaster hat zwei nachgerüstete Typ 510 „Diamond“ Pickups, hier aber nicht von Franz Pix, sondern von Schaller aus den frühen siebziger Jahren. Angesteuert werden sie mittels Drei-Weg-Kippschalter. Jeder hat einen eigenen Master-Volumen- und Tonregler, dazu gibt es noch einen Rhythmus-Solo-Umschalter. Die Bestückung ist Standard, die Anordnung einmal über Rändelrädchen und einmal über Standard-Drehregler etwas ungewöhnlich. Trotzdem intuitiv und leicht bedienbar.

Geschichte:
Wir bekamen die Gitarre von einem Musiker angeboten, der sie viele Jahre spielte und modifizierte. Er hatte die originalen Tonabnehmer entfernt und stattdessen gute japanische Humbucker montiert. Die gesamte Elektrik war bis auf den Toggle-Switch sowie einen Master-Ton- und einen Master-Volumenregler stillgelegt. Damit klang die Gitarre ordentlich, aber war nicht mehr original, außerdem passten die Filtertrons nicht richtig in die vorgesehenen Löcher im Schlagbrett. Die Decke hatte massive Lackrisse und die gesamte Gitarre war völlig verdreckt und verwahrlost.

Restaurierungsarbeiten:
Wir haben wir die Gitarre erst einmal aufwändig gereinigt und von allem Jahre alten Staub, Fett- und Nikotindreck befreit. Das verzogene Schlagbrett haben wir wieder sauber gerade gerichtet, die unpassenden Humbucker-Bohrlöcher geschlossen und anschließend New-Old-Stock Diamond-Pickups montiert. Die Elektrik wurde komplett neu aufgebaut und funktioniert nun wieder wie im Originalzustand. Alle Schalter und Regler haben wir gereinigt, entharzt und wieder sauber gängig gemacht. Die Lackrisse auf der Decke haben wir geschliffen, anschließend die Oberfläche wieder ballenlackiert und versiegelt. Alle größeren Macken wurden retuschiert, danach versiegelt und ballenpoliert. Die verdreckte Hardware wurde nach Zerlegung und Reinigung poliert und neu montiert. Die Mechaniken haben wir nach einer Ultraschallreinigung im Benzinbad ebenfalls poliert und neu geölt. Schließlich wurde das Griffbrett abgezogen und geölt sowie die Bundstäbchen poliert. Zum Schluss wurden noch neue 10er Pyramid Pure Nickel Saiten montiert und eine Grundeinstellung durchgeführt.

Aktueller Zustand:
Vorweg: Die Höfner ist wieder blitzsauber und völlig geruchsfrei! Sie zeigt ihre alten Lackrisse und etliche Macken und kleine Dellen unter einer jetzt wieder geschlossenen Lackoberfläche. Bis auf eine winzige Kapo-Delle in der Halsrückseite (die man beim Spielen nicht bemerkt) sind Hals, Griffbrett und Bundstäbchen neuwertig. Insgesamt hat die Gitarre eine wunderschöne und vor allem echte Patina, die aber erst bei näherem Herangehen sichtbar wird. Die Elektrik funktioniert nach der Revision wieder perfekt wie am ersten Tag und die beiden nie benutzten Pickups machen mächtig Druck. Auch die Mechaniken funktionieren perfekt. Der Sound ist druckvoll, offen, straight forward – eine echte Rockgitarre, die aber erstaunlich vielseitig ist. In der Rhythmuseinstellung geht auf dem Halspickup auch ganz sanfter Jazz. Dazu Rockabilly, hallige Shadow-Sounds, dreckiger Grunge, hier bleiben keine Klangwünsche offen. Die Bespielbarkeit ist dank der niedrigen Saitenlage kinderleicht, mit dem modernen, schlanken D-Shape liegt der Hals sofort gut in der Hand. Man fühlt der Gitarre ihre 50 Jahre nicht an. Die Optik ist herrlich Vintage, die Jazzmaster ist ein Hingucker auf der Bühne und das perfekte Workhorse. Aber sie kann auch „die Eine“ sein, mit der man alles machen kann. Dies ist kein teures Stück für die Vitrine, diese Gitarre muss und will gespielt werden. Leicht genug spielbar, um eine phantastische Anfängergitarre zu sein, aber auch ein klangliches Statement für den fortgeschrittenen Gitarristen. Und jedem modernen Fernost-Brett in Bezug auf Spirit und Charakter um Längen voraus.

Maße:
Länge über alles 104 cm; Länge Korpus 48 cm; Unterbug 36 cm; Taille 24 cm; Oberbug 30 cm; Zargenhöhe 4 cm; Mensur 63,5 cm (Sattel bis Steg); Breite Griffbrett am Sattel 4,3 cm, am 12. Bund 5 cm; Gewicht 3.430 g; Saitenabstand 12. Bund 1-2 mm (verstellbar).

Kauf und Zahlung:
Schicken Sie uns eine E-Mail an info@german-vintage-guitar.com, dann erhalten Sie umgehend Ihre Rechnung. Oder bestellen Sie einfach hier über den Shop.

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