Hopf Allround, Manfred Pletz, 1968

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Instrument: Es ist bekannt, dass Hopf viele Instrumente von anderen Herstellern bezog. Außer... mehr
Hopf Allround, Manfred Pletz, 1968

Instrument:
Es ist bekannt, dass Hopf viele Instrumente von anderen Herstellern bezog. Außer klassischen Konzertgitarren wurde gar nichts im Hause Hopf gebaut. So haben u.a. Fasan, Klira, Glassl und Hüttl für Hopf gebaut. Bei der Allround sind sich die Experten nicht einig, ob der Entwurf auf Gustav Glassl oder Manfred Pletz zurück geht… Aufgrund einiger typischer Pletz-Details, z.B. der Halsbefestigung mittels Möbelschrauben, gehen wir aber davon aus, dass unsere Gitarre von diesem gebaut wurde. Grundsätzlich gleicht keine Allround der anderen, es sind alles handgebaute Einzelstücke. Heute zu Unrecht fast vergessen, war der in Taunusstein-Bleidenstadt in unmittelbarer Nähe zu Hopf ansässig gewesene Gitarrenbaumeister Manfred Pletz einer der innovativsten und eigenständigsten Geister der deutschen Nachkriegsära. Z.B. war er der Lehrherr des Lakewood-Gründers Martin Seeliger. Und er hat für Hopf die legendären Modelle Saturn und Explorer in ihrer extrem individuellen Bauweise entwickelt und überwiegend auch selbst von Hand gebaut. Die Allround ist eher Thinline-Standard im Stile der damaligen Zeit, allerdings ist die Ausführung in dunklem Holz auch schon wieder extravagant und die Formgebung mit dem kleinen, florentinischen Cutaway ohnehin ein unverwechselbarer Geniestreich.

Material:
Die Gitarre ist eine echte Thinline ohne Zentralblock mit Archback und Archtop. Die laminierte Decke und die Seiten haben als oberste Furnierschicht wunderschönes, oben bookmatched verarbeitetes Nussbaum. Der Boden ist aus geflammtem und an die Farbe der Decke angepasstem, gebeiztem Ahorn, natürlich wieder bookmatched. Der Hals ist aus dem damals unausweichlichen und extrem aufwändig herzustellenden Buche-Schichtholz gebaut, wie üblich kerzengerade und unzerstörbar. Er hat ein schönes Palisandergriffbrett mit seitlichen Markierungspunkten aus Perlmutt. Schwarz lackierte Kopfplatte mit aufwändig eingelassenem Allround-Schriftzug. Massiver und verchromter Vibrato-Saitenhalter von ABM-Müller mit Hopf-Gravur, dazu eine voll kompensierbare Hoyer-Brücke. Cremeweißes Kunststoff-Schlagbrett. Montiert ist auch die meistens verloren gegangene, aber serienmäßige Handballen-Auflage mit Dämpferfunktion! Offene Einzelmechaniken mit Perloid-Griffen.

Elektrik:
Wie üblich gleicht keine Allround der anderen. Hier hat Pletz sich für zwei Single-Coils mit Dreifach-Magneten entschieden, der Hersteller ist uns nicht bekannt. Diese hervorragenden Pickups hat er bei seinen späteren Allrounds oft und gerne verwendet. Gewählt werden die Pickups mit einem Vierweg-Schalter, der die drei Pickupkombinationen plus eine Aus-Stellung bietet. Dazu eine eigene Volumen- und Tonregelung je Tonabnehmer. Alles einfach und intuitiv zu bedienen und perfekt und ausreichend für vielseitige Sounds.

Geschichte:
Leider völlig unbekannt. Die Gitarre ist seit mehreren Jahren bei uns und wir wissen nicht mehr, wo sie einmal herkam.

Restaurierungsarbeiten:
Vollständige Reinigung und Ausblasen des Korpus. Politur aller Lackflächen, einige kleine Macken wurden sorgfältig retuschiert. Auch die Hardware haben wir aufgearbeitet und poliert, die Mechaniken zerlegt, gereinigt und neu geölt. Das Griffbrett wurde abgezogen, geschliffen und geölt, die Bundstäbchen abgerichtet und poliert. Die teils verharzten Regler wurden gereinigt und gängig gemacht. Schließlich wurden noch neue Saiten montiert und ein Setup durchgeführt.

Aktueller Zustand:
Vor allem anderen ist die Allround eine Nussbaum-Schönheit und ohne Zweifel eine optisch wunderbar harmonische Gitarre. Die Kombination aus Nussbaum, cremeweiß, schwarz und Nickel wirkt sehr edel und hochwertig. Die perfekte Fertigungsqualität verbindet klassische und moderne Elemente miteinander. Die Gitarre ist zu 100% im Originalzustand. Sie zeigt auf dem Rücken ein paar Kratzer und Spielspuren, der Nitrolack krakeliert ganz fein und die Nickelauflage der Gurtknöpfe ist bis aufs Messing verschwunden. Alles selbstverständlich völlig unbedenklich und praktisch gar nichts für eine 54 Jahre alte Gitarre. Die Bundstäbchen müssen irgendwann schon einmal erneuert worden sein, der jetzt hohe Bunddraht sorgt für maximalen Spielkomfort. In Verbindung mit der extrem niedrigen Saitenlage ist der Hals etwas für echte Flitzefinger. Die beiden Single-Coils liefern den erwarteten fetten Sound, der Stegpickup glasklar-brillant, der Halspickup bläst mit mächtigem Auftritt alles weg. Am besten gefallen sie uns zusammengeschaltet. Schalter und Regler funktionieren geräuschlos und zuverlässig. Die Gitarre ist selbstverständlich perfekt sauber und geruchsfrei. Ein toller und originaler Sixties-Player mit herrlichem Sound in Topzustand zum Spielen und Anschauen. Oder Highlight in einer Sammlung. Wer auf der Suche nach einer Allround ist, sollte nicht zögern, denn eine schönere und bessere zu finden, könnte schwierig werden.

Maße:
Länge über alles 108 cm; Länge Korpus 51 cm; Unterbug 41 cm, Taille 23,5 cm, Oberbug 29 cm; Zargenhöhe 4,5 cm; Mensur 62,5 cm (Nullbund bis Steg); Breite Griffbrett am Nullbund 4,1 cm, am 12. Bund 5,1 cm; Gewicht 2.980 g; Saitenabstand 12. Bund 1 mm, verstellbar.

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