Framus 5/117 Caravelle, 1970

1.399,00 € *

Zzgl. Versandkosten. Keine MwSt. wg. § 19 UStG.

Sofort versandfertig, Lieferzeit ca. 1-3 Werktage

  • 730
Instrument: Die hier angebotene Caravelle hat eine extrem seltene Lackierung. Das... mehr
Framus 5/117 Caravelle, 1970

Instrument:
Die hier angebotene Caravelle hat eine extrem seltene Lackierung. Das schwarz-gelbe Design tauchte nie in einem Katalog auf, es hat keinen offiziellen Namen und uns sind neben unserer Caravelle nur weniger als eine Hand voll Exemplare der 6- und 12-saitigen Texan in dieser Farbe bekannt – alle Anfang 1970 gebaut. Angeblich wurde diese Farbe in Kleinstserie für eine (Haus-) Messe aufgelegt, das lässt sich aber nicht belegen und Fotos existieren nicht. In der Szene wird häufig von „Antigua“ gesprochen, das ist aber eine Fender-Farbe, den Namen gibt es für Framus-Modelle nicht. Ob New Sound, Fret Jet, Caravelle, Sorento oder Atlantik – alle diese Modelle traten damals gegen die legendäre Gibson ES an. Mehr oder weniger eigenständig und mit mehr oder weniger großem Erfolg. Doch es gibt nicht wenige Musiker, die eine Framus der Gibson vorziehen. Noch ist sie beim Image unterlegen, dagegen qualitativ und vom Sound mindestens ebenbürtig, das können wir aus direkten Vergleichen bestätigen. Wichtiges Argument für viele Musiker sind natürlich die Kosten: Eine Caravelle in diesem Zustand ist nicht mehr billig, zumal nicht in dieser Sonderfarbe, aber immer noch um ein Vielfaches günstiger als die drei bis vier Mal so teure 70er Gibson ES. Unsere Framus hat die Stanze 70 B, stammt also aus dem Februar 1970.

Material:
Der Korpus ist komplett aus Ahorn gefertigt und voll deckend hochglanzlackiert. Die Gitarre hat kein Schallloch und keine offenen Resonanzräume, ist aber aus Gewichtsgründen nicht massiv. Alles zugunsten der Stabilität und zur Feedbackvermeidung aus laminiertem Holz. Zur Stabilisierung findet sich innen ein Zentral- und Sustainblock aus Mahagoni. Der bewährte und damals sehr aufwändig herzustellende Multischichtholz-Hals besteht aus Buchestreifen. Insgesamt ist die Gitarre nahezu unzerstörbar und stabil bis heute. Dazu ein Ebenholz-Griffbrett mit echten Perlmutt-Punkten in fünf Bünden sowie seitlichen Punktmarkierungen. Die Hardware ist massiv und vernickelt. Offene Mechaniken, sechslagiges Schlagbrett mit Framus-Schriftzug. Die Saitenaufhängung mit äußerst stimmstabiler Vibratoeinheit ist ein Bigsby-Nachbau von ABM-Müller und wurde damals auch in den Caravelle-Katalogen als „Bigsby-Stil-Vibrato“ bezeichnet.

Elektrik:
Die Ausstattung ist vielfach bewährter Standard. Tonabnehmer sind zwei klassische Framus P90 Single Coils. Gesteuert nicht über zeitgeistige Siebziger-Schaltungsexperimente, sondern über je einen Volumen-, Bass- und Höhenregler, dazu der Dreiwegschalter für den Einsatz der Pickups. Einfach, intuitiv und voll ausreichend.

Geschichte:
Unbekannt. Ein sehr bewegtes Leben hat die Gitarre aber sicher nicht hinter sich, dagegen spricht der hervorragende Erhaltungszustand. Ein bisschen an ihr gebastelt wurde aber dennoch – als wir sie bekamen, waren billige China-Mechaniken ohne Hülsen montiert und der originale Vibratohebel samt Feder fehlte. Außerdem war die Gitarre unsagbar dreckig, als hätte man sie 53 Jahre lang keine einziges Mal gereinigt…

Restaurierungsarbeiten:
Komplettreinigung, Griffbrett und Bundstäbchen abgezogen und geölt bzw. poliert. Lackflächen aufwändig ballenpoliert, Hardware hochglanzpoliert. Elektrik kontrolliert und durchgemessen. Falsche Mechaniken sowie fehlende Hülsen durch passende Originale aus der Zeit ersetzt. Vibratofeder und –Hebel ebenfalls ersetzt, den Hebel mussten wir etwas anpassen. Neue Saiten aufgezogen und Setup durchgeführt.

Aktueller Zustand:
Framus ES-Abkömmlinge sind gar nicht mal so selten, aber in dieser Farbe gibt es höchstwahrscheinlich nur diese eine. Dazu der hervorragende Zustand, so etwas findet man nur einmal im Leben. Die authentische Vintage-Optik besticht durch ihre reduzierte Eleganz, die Kombination schwarz-gelb-nickel wirkt edel, klar und außergewöhnlich. Fehler gibt es praktisch keine. Ein paar kleinere Kratzerchen am Korpus, dazu eine etwa 1x2 cm große Farbmacke neben der Kabelbuchse – das wars schon. Nichts für eine immerhin 53 Jahre alte Rock-Gitarre. Womit wir beim Klang wären – und dieser ist sensationell und ungewöhnlich! Die Caravelle ist mit die härteste und brachialste Rockgitarre, die wir jemals hatten. Die Pickups wurden irgendwie „heiß“ gemacht, vermutlich schon im Werk, was für die Geschichte der Messegitarre spricht. Shadows-Sounds und softer Jazz gehen hier nicht, die Framus rockt und zerrt, dass es eine Freude ist. Wer noch nicht weiß, warum es Single Coils braucht, kann es hier erleben, Chuck Berry und Alvin Lee hätten das schwarz-gelbe Monster geliebt! Dabei spielt sie sich kinderleicht, dank niedriger Saitenlage, dicken Jumbobundstäbchen und neuzeitlichem Halsprofil. Alles funktioniert, ist stabil und sofort voll belastbar. Und selbstverständlich ist die Gitarre wieder blitzsauber und völlig geruchsfrei. Extrem seltenes Sammlerstück und Wertanlage? Rockmonster in der Band und Blickfang auf der Bühne? Diese Caravelle kann alles – außer sanft.

Maße:
Länge über alles 104,5 cm; Länge Korpus 47 cm; Unterbug 40,5 cm; Taille 23,5 cm; Oberbug 29 cm; Zargenhöhe 3,8 cm; Mensur 63 cm (Nullbund bis Steg); Breite Griffbrett am Nullbund 4,1 cm, am 12. Bund 5,1 cm; Gewicht 3.470 g; Saitenabstand 12. Bund 1-2 mm (verstellbar).

Kauf und Zahlung:
Schicken Sie uns eine E-Mail an info@german-vintage-guitar.com, dann erhalten Sie umgehend Ihre Rechnung. Oder bestellen Sie einfach hier über den Shop.

Weiterführende Links zu "Framus 5/117 Caravelle, 1970"
Zuletzt angesehen