Framus 10201 Strato 6, 1970

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Instrument: Die Strato 6 hat mit den alten Framus Stratos nichts zu tun. Es wurde nur ein... mehr
Framus 10201 Strato 6, 1970

Instrument:
Die Strato 6 hat mit den alten Framus Stratos nichts zu tun. Es wurde nur ein eingeführter Modellname weiter verwendet. Erstaunlich ist, dass hier schon ab 1970 die erst 1972 fürs gesamte Sortiment verwendeten fünfstelligen Modellnummern zum Einsatz kamen. Die Strato 6 wurde von 1970 bis zum Konkurs 1975/76 gebaut und war natürlich einer der Versuche, mit Kopien bekannter US-Vorbilder noch etwas zu retten. Dass es nicht gelang, ist bekannt. Trotzdem entstanden hier auch aufgrund einer umfassenden Qualitätsoffensive wunderbare und qualitativ hochwertige Instrumente. Die Strato 6 orientiert sich natürlich an Fender Jazzmaster und Jaguar, ist aber eher Interpretation als Kopie. Wirtschaftlich erfolgreich war die Strato 6 – zu Unrecht – nicht mehr, aber das lag daran, dass deutsche Instrumente aller Marken Anfang der Siebziger nicht mehr gefragt waren. Erstaunlich, denn parallel dazu ließ die Qualität insbesondere der Fender-Gitarren zu dieser Zeit extrem nach. Wir würden eine Framus der frühen Siebziger jederzeit den Vorzug vor einer gleich alten Fender geben – vom Preis gar nicht zu reden. Unsere Strato hat auf der Kopfplattenrückseite die gerade noch erkennbare Datumsstanze 70 K, stammt also aus dem Oktober 1970 und dürfte damit eine der allerersten Strato 6 sein.

Material:
Der Korpus wurde aus mehreren Stücken massivem und wirklich dramatisch schön gemasertem, amerikanischem Lärchenholz gebaut, damals als Pitch- oder Oregon-Pine gehandelt und nicht ganz korrekt mit Pinie übersetzt. Ein dichtes Holz mit sehr guten Klangeigenschaften, aber kein Leichtgewicht. Der Hals besteht wie meistens bei Framus aus dem aufwendig herzustellenden und unzerstörbaren Buche-Multischichtholz. Er hat ein Griffbrett aus hellem, hochglanzlackiertem Ahorn. Der Farbunterschied im ersten Bund ist im Holz und kein UV-Schaden. Das Griffbrett hat schwarze Punkteinlagen sowie seitliche Markierungen in fünf Bünden. Die massive, sehr stimmstabile Vibratoeinheit ist ein deutscher Bixby-Nachbau von ABM-Müller, dazu eine voll kompensierbare Rollenbrücke. Dreilagiges Schlagbrett, offene Mechaniken.

Elektrik:
Basis sind zwei von Schaller gefertigte Humbucker, die gemäß damaligem Standard über einen Drei-Weg-Schalter eingesetzt und über je einen getrennten Tonregler und ein Master-Volumen gesteuert werden. Einfach, zeitgemäß und ausreichend für vielfältige Klangvariationen. Die Klinkenbuchse ist aktueller Standard.

Geschichte:
Unbekannt. Die Gitarre wurde sicher oft gespielt, als wir sie bekamen, hatten die Bundstäbchen starke Riefen und waren viel zu flach. Dementsprechend hatte das Griffbrett viele graue, abgegriffene Stellen. Die Strato ist aber schon viele Monate bei uns, wo genau sie herkam, wissen wir nicht mehr, eine Geschichte wurde uns nicht überliefert.

Restaurierungsarbeiten:
Natürlich wurden als erstes die alten Bundstäbchen entfernt, das Griffbrett sauber abgezogen, hochglänzend lackiert und neue, höhere Bundstäbchen montiert. So ist sichergestellt, dass zukünftig nicht mehr bis aufs Holz gedrückt werden muss und die Gitarre sich nebenbei sehr viel leichter spielen lässt. Alle Lackflächen wurden gereinigt und poliert, zu retuschieren gab es dabei eigentlich nichts. Die Hardware haben wir zerlegt, gereinigt und poliert, die Mechaniken neu geölt. Nichts zu tun war an der Elektrik, sie funktioniert perfekt wie am ersten Tag. Um das Schlagbrett und die verchromte Reglerplatte gründlich aufzuarbeiten und zu polieren, haben wir das alles natürlich trotzdem komplett zerlegt. Abschließend bekam die Strato noch einen neuen Satz Pyramid Pure Nickel Roundwounds in der Stärke 010 sowie ein vollständiges Setup.

Aktueller Zustand:
Als erstes bezaubert die zu 100% originale Framus alleine schon optisch. Der harmonische Dreiklang von Naturholz, Nickel-Chrom und weißem Schlagbrett wirkt edel und hochwertig. Der Auftritt der immerhin 53 Jahre alten Gitarre ist wie aus einer Zeitmaschine gefallen. Schäden gibt es keine, auf der Rückseite finden sich ein paar dezente, im Holz kaum sichtbare Gürtelschnallenspuren, dazu einige winzige Kratzerchen. Alles völlig unbedenklich und eigentlich nicht der Rede wert. Die Gitarre spielt sich mit den neuen Bundstäbchen, dem schlanken, modernen Hals und der sehr niedrigen Saitenlage wirklich kinderleicht bis in die höchsten Lagen – wie eine moderne E-Gitarre. Wunderbar gleichermaßen für Anfänger sowie fortgeschrittene Flitzefinger. Der Klang ist fantastisch und äußerst vielseitig, hier geht eigentlich jede Stilrichtung von Heavy bis Jazz, von Punk bis Shadows. Die deutsche Jaguar-Jazzmaster kostet tatsächlich nur ein Drittel einer Siebziger-US-Klampfe und ist dieser ansonsten in allen Belangen überlegen. Nicht mehr billig, aber eine stabile Wertanlage mit Potenzial, Vitrinenschaustück und Hammer-Player für alle Tage. Was will man mehr? Wer so etwas sucht, braucht nicht weiterschauen, denn eine bessere wird es nicht mehr geben.

Maße:
Länge über alles 100 cm; Länge Korpus 47 cm; Unterbug 35 cm; Taille 24 cm; Oberbug 29 cm; Korpusstärke 3,5 cm; Mensur 63 cm (Nullbund bis Steg); Breite Griffbrett am Nullbund 4 cm, am 12. Bund 5 cm; Gewicht 4.060 g; Saitenabstand 12. Bund 1 mm (verstellbar).

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